Freitag, 25. März 2016

Die Ausstellungsbanner sind aufgehängt

The Exhibition banners are hung up.


Paris Eiffel 11/97/122




Die Ausstellungsbanner an der Galerie Gedenspire (Paris Eiffel 11/97/122) kündigen sie bereits an: Die Eröffnung der Ausstellung über das Leben der Kurtisanen an ihrer zweiten Station am Sonntag, den 10. April 2016, um 22 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (1 pm slt). Wir laden herzlich nach Paris Eiffel ein und wünschen bis dahin ein frohes Osterfest.

The exhibition banners at the Gedenspire Gallery (Paris Eiffel 11/97/122) announce the event now: The opening of the exhibition about the life of the courtesans in the second station on Sunday, 10th of April, 2016, at 1 pm slt (22 o´clock CEST). We invite warmly to the Paris Eiffel Sim and wish you a glad Easter feast till then.


Donnerstag, 17. März 2016

Kooperation mit der Galerie Gedenspire

Cooperation with the Gedenspire Gallery

 

 
Die Galerie Gedenspire ist auf dem Paris Simverbund von Second Life im Schatten des Eiffelturms zu finden. Die Ausstellungen, die Walter Gedenspire organisiert, haben meistens einen direkten Bezug zur französischen Hauptstadt. Aus diesem Grund übernimmt die Galerie Gedenspire unsere Ausstellung "Glanz und Elend. Das Leben der Kurtisanen". Nachdem die bislang umfangreichste Schau der Galerie Tremlays vom 14. November 2015 bis zum 20. Februar 2016 bei uns zu sehen war, wandert sie nun in ihren wesentlichen Bestandteilen an ihre zweite Station in der Galerie Gedenspire. Dort bietet eine große Emporenhalle in einem prächtigen Belle-Epoque-Gebäude ein passendes Ambiente für den Glanz und das Elend des Pariser Kurtisanenlebens im 19. und frühen 20. Jahrhundert. 





The Gedenspire Gallery is to be found on Paris Sim compound of Second Life in the shade of the Eiffel Tower. The exhibitions which Walter Gedenspire organises mostly have a direct relation to the French capital. That's why the Gedenspire Gallery will assume our exhibition "Splendors and miseries. The life of Courtesans". After the most extensive show yet in the Tremlays Gallerywas to be seen from the 14th of November, 2015 to the 20th of February, 2016, now it walks in essential components to the second station in the Gedenspire Gallery. A big loft hall in a splendid belle-epoque-building offers a suitable ambience for the splendors and the miseries of the Paris courtesan's life in 19. and early 20th century.



Mittwoch, 16. März 2016

Moon Edelbaum bei Kafu Ato

Moon Edelbaum in the Kafu Ato Gallery



Galerie Kafu Ato / Kafu Ato Gallery 

12. März bis 12. April 2016 

 

 


In der Nachbarschaft der Galerie Tremlays besteht seit einigen Monaten die Galerie Kafu Ato, die von Fuyuko Amano geführt wird. In ihrer neuen Ausstellung zeigt Fuyuko bis zum 12. April eine Serie mit drei Arbeiten von Moon Edenbaum zum Thema Transsexualität. Die Serie ist als Triptychon angeordnet und untersucht "die delikate Balance von Freiheit und Scham bei den Trans-Leuten in Second Life".

Moon Edenbaum ist seit 2009 im Second Life. Seit 2014 arbeitet er als SL Fotograf. Sein Thema sind die Anmut und Schönheit des menschlichen Körpers und des menschlichen Gesichtes. Im Februar zeigte er seine erste Ausstellung "shoot the shooters", ein Portät-Album seiner Lieblingsfotografen im Second Life.







In the neighborhood of the Tremlays Gallery there exits the Kafu Ato Gallery which is pursued by Fuyuko Amano since some months. In her new exhibition Fuyuko shows up to the 12th of April a series of three works of Moon Edenbam on the subject Transsexuality. The series is arranged as a triptych and explores "the delicate balance of freedom and shame of the trans-people in sl".

Moon Edenbaum is in sl since 2009 and works as a sl photographer since 2014. His subjects are the grace and beauty of the human body and the human face. His debut exhibition has been "shoot the shooters", an album of portraits of his favourite sl photographers in february 2016 at furillen.








Freitag, 11. März 2016

Franz Marc zum 100. Todestag


Franz Marc on the occasion of the 100th anniversary of his death



Galerie Tremlays / Tremlays Gallery

ab 21. Februar 2016




 

Herzlich willkommen zur Ausstellung über den expressionistischen Maler Franz Marc in der Galerie Tremlays. Vor 100 Jahren ist Franz Marc während des Ersten Weltkriegs in der Schlacht von Verdun gefallen. In fünf Räumen geben wir einen Überblick über sein Werk, das sich in wenigen Jahren fulminant entwickelte und dann abrupt beendet wurde.

Warmly welcome to the exhibition about the expressionist painter Franz Marc in the Tremlays Gallery. 100 years ago Franz Marc was killed during the 1st World War in the battle of Verdun. In five rooms we give an overview about his work which developed in few years fulminating and was finished then suddenly.


   

„Während Kandinsky in rasch durchlaufenden Metamorphosen seinen "klingenden Kosmos“ aus gegenstandsfreien Formen und Farben gestaltete, verlief Marcs Suche nach dem Wesen der Kunst langsamer und tastender. War es zunaechst das Tiersymbol, das ihn faszinierte und das er in eindrucksvollen starkfarbigen Bildern als Aufruf zur Animalisierung des Menschen beschwor, so wurden seine Gemälde später zunehmend abstrakter und naturferner, um schließlich in jene Hauptwerke vor dem Kriegsausbruch zu muenden, die ganz auf gegenständliche Anspielungen verzichten und aus der Durchdringung von freien Formen und Farben ihre unergründliche Faszination beziehen.“

Hajo Düchting: Franz Marc. Köln 1991

„While Kandinsky formed his "sounding universe“ in forms free of objects and in colours in quickly running metamorphoses, Marc´s search for the being of the art ran more slowly and more tentative. When it was first the animal symbol which fascinated him and to which he swore in impressive strong-coloured pictures as a call to the animalisation of the person, his paintings will renounce later increasingly more abstract and far of nature and flowed, finally, into those main works before the outbreak of the war, which renounced completely concrete allusions and covered their unfathomable fascination from the penetration of free forms and colours.“

Hajo Düchting: Franz Marc. Cologne 1991

 

 


Raum 1 (Lobby); Porträts und Frühwerk
Room 1 (lobbies): Portraits and early works



Lebenslauf


1880: Geboren am 8. Februar in Muenchen als Sohn des Muenchner Kunstakademie-Professors Wilhelm Marc und seiner Frau Sophie.

1899: Abitur am Muenchner Luitpold-Gymnasium. Studium der Theologie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universitaet.

1900-1903: Studium der Malerei an der Koeniglichen Akademie der Kuenste in Muenchen bei Gabriel von Hackl und Wilhelm von Diez.

1903: Reise nach Frankreich (Paris und Bretagne) mit dem Studienfreund Friedrich Lauer. Studium der franzoesischen Impressionisten in den Galerien von Durand-Ruel und Bernheim Jeune. Nach seiner Rueckkehr Entschluss, die Akademie zu verlassen und sich selbstaendig weiterzubilden.

1904-1908: Leiden an Depressionen.

1905: Bekanntschaft mit dem Schweizer Tier-Maler Jean-Bloé Niestlé.

1906: Reise zu den Athos-Kloestern mit seinem Bruder Paul.

1907: Heirat mit der elf Jahre aelteren Jugendstil-Malerin Marie Schnuer. Zweite Reise nach Paris. Beschaeftigung mit van Gogh und Gauguin. Unterhalt durch Kurse im Anatomie-Zeichnen.

1908: Trennung von Marie Schnuer. Kuenstlerischer Durchbruch mit Darstellungen von Tieren, mit denen er unter dem Einfluss der Kunst von van Gogh den Weg von der aeusseren Erscheinung zu einem von innen erfuehlten Wesen sucht.

1909: Bildhauerische Arbeiten in Ton und Marmor.

1910: Einzelausstellung in der Galerie Brakl, Muenchen. Bekanntschaft mit August Macke, dem Verleger Reinhold Piper und dem Sammler Bernhard Koehler. Existenzsicherung durch Abschluss eines Vorverkaufsvertrages mit Bernhard Koehler. Umzug in die Kuenstlerkolonie Sindelsdorf außerhalb von Muenchen mit Maria Franck. Rezension der zweiten Ausstellung der Neuen Kuenstlervereinigung Muenchen (N.K.V.M.). Bekanntschaft mit deren Vorsitzendem Wassily Kandinsky.



 



Raum 2 (Eckpavillon links): Tierbilder 1910-1912
Room 2 (corner pavilion on the left): Paintings of animals 1910 - 1912


1911: Kuenstlerische Anregungen durch Kompositionen von Arnold Schoenberg. Beschaeftigung mit Farbenlehren, mit Werken von Bezold und Sérusier und mit Goethes prismatischen Versuchen. Mitglied der N.K.V.M. Bekanntschaft mit Paul Klee. Einzelausstellung in der Galerie Thannhauser, Muenchen. Gruendung der Redaktion Der Blaue Reiter“mit Wassily Kandinsky, in die auch Gabriele Muenter, Maria Franck und August Macke berufen werden. Mitorganisation der Schrift "Im Kampf um die Kunst" im Verlag Reinhold Piper als Antwort auf das Pamphlet von Carl Vinnen gegen den Ankauf eines Gemaeldes von van Gogh durch die Kunsthalle Bremen. Am 2. Dezember Austritt aus der N.K.V.M. als Reaktion auf die Zurueckweisung eines Gemaeldes von Kandinsky. Am 18. Dezember Eroeffnung der "Ersten Ausstellung der Redaktion des Blauen Reiters“in der Galerie Thannhauser, Muenchen.

1912: Februar bis April zweite Ausstellung der Redaktion des Blauen Reiters“in der Galerie Goltz, Muenchen, mit Graphik. Praesentation der ersten Ausstellung des„Blauen Reiters“ in Koeln, Berlin, Bremen, Hagen und Frankfurt am Main. Besuch bei den Malern der Kuenstlervereinigung Die Bruecke in Berlin. Im Mai Herausgabe des Almanachs Der Blaue Reiter mit Kandinsky im Verlag Reinhold Piper. Besuch bei August Macke in Bonn. Teilnahme an der Sonderbund-Ausstellung in Koeln und an der Ausstellung „Moderner Bund“ am Kunsthaus Zuerich. Mitorganisation einer Ausstellung der vom Sonderbund zurückgewiesenen Bilder in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin. Einzelausstellung im Kunstsalon Schames, Frankurt am Main. Besuch von Robert Delaunay in Paris zusammen mit August Macke. Haengung der Werke in der von Herwarth Walden veranstalteten Ausstellung italienischer Futuristen, u. a. Umberto Boccioni, im Rheinischen Kunstsalon in Koeln. Unter dem Einfluss von Delaunay und Boccioni Versuche, Formen prismatisch aufzubrechen.

1913: Reise nach Tirol mit Maria Franck. Ablehnung einer Professur an der Kunstakademie Stuttgart. Am 3. Juni Heirat mit Maria Franck. Fruchtbarer Gedankenaustausch mit der Dichterin Else Lasker-Schueler. Einzelausstellung im Staedtischen Museum, Amsterdam. Mitorganisation des „Ersten Deutschen Herbstsalons“ in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin.

1914: Umzug nach Ried. Verstaerkte Hinwendung zu abstrakten Formen. Im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst als Freiwilliger an der Westfront.

1915: „Skizzenbuch aus dem Felde“ zwischen Maerz und Juni. Abfassung von theoretischen Schriften über Kunst und Philosophie unter dem Einfluss von Gerhard Hauptmann und Friedrich Nietzsche.

1916: Am 4. März gefallen vor Verdun durch Granateneinschlag waehrend eines Erkundungsritts. Beisetzung im Garten von Chateau Gussainville.

1916-1917: Gedaechtnisausstellungen in München, Berlin und Wiesbaden.

1917: Umbettung der sterblichen Ueberreste nach Kochel am See, Bayern.








Raum 3 (Große Halle auf der linken Seite): Der Pferdestall
Room 3 (big hall on the left): The horse stable


Curriculum vitae


1880: Born on the 8th of February in Munich as a son of the Munich academy of arts professor Wilhelm Marc and his wife Sophie.

1899: High-Scool diploma in the Munich Luitpold Gymnasium. Study of the theology and philosophy at the Ludwig´s Maximilians university.

1900-1903: Study of the painting in the royal academy of the arts in Munich with Gabriel von Hackl and Wilhelm von Diez.

1903: Journey to France (Paris and Brittany) with the study friend Friedrich Lauer. Study of the French impressionists in the galleries of Durand-Ruel and Bernheim Jeune. After his return decision to leave the academy and to educate further himself independently.

1904-1908: Sufferings in depressions.

1905: Acquaintance with the Swiss animal painter Jean-Bloé Niestlé.

1906: Journey to the monasteries of Mount Athos with his brother Paul.

1907: Marriage with eleven years older art noveau painter Marie Schnuer. The second journey to Paris. Visiting of paintings of van Gogh and Gauguin. Maintenance by courses in the anatomy drawing.

1908: Separation of Marie Schnuer. Artistic breakthrough with representations of the animals with whom he searches the way from the external appearance to a being felt from the inside under the influence of the art of van Gogh.

1909: Sculptor's works in tone and marble.

1910: Single exhibition in the Brakl Gallery, Munich. Acquaintance with August Macke, the publisher Reinhold Piper and the collector Bernhard Koehler. Existence protection by an advance booking contract with Bernhard Koehler. Move in the artist's colony village Sindels outside of Munich with Maria Franck. Review of the second exhibition of the "Neue Kuenstler-Vereinigung Muenchen" (New artist's union of Munich - N.K.V.M). Acquaintance with their chairman Vassily Kandinsky.







Raum 4 (Eckpavillon rechts: Die Rinderherde
Room 4 (corner pavilion on the right): The herd of cattle


1911: Artistic suggestions by compositions of Arnold Schoenberg. Getting in touch with doctrines of chromatic, with works of Bezold and Sérusier and with Goethe's prismatic attempts. Member of the N.K.V.M. Acquaintance with Paul Klee. Single exhibition in the Thannhauser Galler, Munich. Foundation of the editorial staff "Der Blaue Reiter" (The blue rider) with Vassily Kandinsky in which also Gabriele Muenter, Maria Franck and August Macke are appointed. Coorganization of the polemic paper fIm Kampf fuer die Kunst" (In the fight for the art) in the publishing company Reinhold Piper as an answer to the lampoon of Carl Vinnen against the buying of a painting of van Gogh by the art museum of Bremen. On the 2nd of December escape from the N.K.V.M. as a reaction to the exclusion of a painting of Kandinsky. On the 18th of December opening of the first exhibition of the editorial staff of the Blauer Reiter in the Thannhauser Gallery, Munich.

1912: From February to April the second exhibition of the editorial staff of the Blauer Reiter in the Goltz Gallery, Munich, with graphic arts. Presentation of the first exhibition of the Blauer Reiter in Cologne, Berlin, Bremen, Hagen and Frankfurt at the Main. Visit with the painters of the artist's union "Die Brücke" (the bridge) in Berlin. In May publication of the almanac "Der Blaue Reiter" with Kandinsky in the publishing company Reinhold Piper. Visit with August Macke in Bonn. Participation in the "Sonderbund" (special alliance) exhibition in Cologne and in the exhibition „Moderner Bund" (modern alliance) in the art house of Zurich. Coorganization of an exhibition of the pictures rejected by the "Sonderbund" in the gallery „Der Sturm" (the storm) in Berlin. Single exhibition in the art salon of Schames, Frankurt at the Main. Visit of Robert Delaunay in Paris together with August Macke. Hanging of the works in an exhibition of Italian futurists, organized by Herwarth Walden, among others Umberto Boccioni, in the Rhenish art salon room in Cologne. Under the influence of Delaunay and Boccioni attempts to break open forms prismatically.

1913: Journey to Tyrol with Maria Franck. Refusal of a professorship in the academy of arts, Stuttgart. On the 3rd of June marriage with Maria Franck. Fertile exchange of ideas with the poet Else Lasker-Schueler. Single exhibition in the urban museum, Amsterdam. Coorganization of the "First German Autumn Salon“ in the gallery „Der Sturm“ in Berlin.

1914: Move afterto Ried nearby Munich. Reinforced turning to abstract forms. In the First World War military service as a volunteer in the west front.

1915: „Sketch book from the battleground“ between March and June. Writing of theoretical exts about art and philosophy under the influence of Gerhard Hauptmann and Friedrich Nietzsche.

1916: On the 4th of March killed before Verdun by shell impact during an investigation ride. Funeral in the garden of Chateau Gussainville.

1916-1917: Commemorative exhibitions in Munich, Berlin and Wiesbaden.

1917: Transfer of the mortal remains to Kochel am See, Bavaria.








Raum 5 (Kleine Halle auf der rechten Seite): Der Weg in die Abstraktion (1913-1914)
Room 5 (little hall on the right): The way into the abstraction (1913-1914)

Donnerstag, 21. Januar 2016

Ein Jahr Galerie Tremlays im Hafenviertel

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery

One year Tremlays Gallery in the Hafenviertel

 

 

Die Galerie Tremlays feiert Geburtstag und lädt zu ihrem einjährigen Bestehen ins Hafenviertel ein. 

 

Programm: 

Freitag, 22. Januar 2016:

21 Uhr CET (12 AM SLT): Geburtstagsparty im Safari Club (direkt gegenüber dem Eingang zur Galerie) mit DJ Freaky


Samstag, 23. Januar 2016:

21.30 Uhr CET (0.30 PM SLT): Führung (zweisprachig) durch die aktuelle Ausstellung "Glanz und Elend. Das Leben der Kurtisanen"

Herzliche Einladung an alle!


The Tremlays Gallery celebrates her birthday and invites to her one-year-old existence in the Hafenviertel (harbour quarter).

Programme: 


Friday, 22nd of January, 2016:
21 o'clock CET (12 AM SLT): Birthday party in the Safari Club (directly in front of the entrance to the gallery) with DJ Freaky

Saturday, 23rd of January, 2016:
21.30 o'clock CET (0.30 PM SLT): Guided Tour (in two languages) by the current exhibition "Splendors and Miseries. The Life of Courtesans"


Hearty invitation to everybody!

 

 

Samstag, 16. Januar 2016

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 12

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 12


Raum 12: Ort der Vergnügungen: Das Moulin Rouge
Room 12: Place of the pleasure: The Moulin Rouge

 

 

 

Der letzte Raum der Ausstellung zeigt den wohl bekanntesten Ort der Vergnügungen in Paris, das "Moulin Rouge". Zur Pariser Weltausstellung von 1889 eröffneten die beiden Geschäftsleute Joseph Oller und Charles Zidler am Boulevard de Clichy das Ballhaus "Moulin Rouge". Namensgebend wurde die Nachbildung einer roten Windmühle, die daran erinnerte, dass auf dem Montmartre bei Paris einst Windmühlen gestanden haben. 

Das "Moulin Rouge wurde schnell durch seine legendären Bälle berühmt, deren Höhepunkte die Auftritte von Can Can-Tänzerinnen wie Louise Weber ("La Goulue") und Jane Avril oder Sängerinnen wie Yvette Guilbert waren. Später wurde das "Moulin Rouge" zum Schauplatz von Revuen und Operetten. Es ist ebenso ein Wahrzeichen von Paris wie der im Jahr seiner Eröffnung fertiggestellte Eiffelturm.

Künstler wie Louis Anquentin und Henri de Toulouse-Lautrec malten das Leben im "Moulin Rouge". Toulouse-Lautrec fertigte auch Plakate für Louise Weber, Jane Avril und Victor Joze an. In einer nachgestellten Szenerie zeigen wir einige Arbeiten von Anquetin und Toulouse-Lautrec, die im "Moulin Rouge" entstanden sind.

 

 

 

The last room of the exhibition shows the probably best known place of the pleasure in Paris, the "Moulin Rouge". To World´s Fair of Paris in 1889 the both businessmen Joseph Oller and Charles Zidler opened the ball-room "Moulin of Rouge" in the Boulevard de Clichy. The name has his reason in the replica of a red windmill which reminded of the fact that once windmills have stood on the Montmartre nearby Paris.

The "Moulin Rouge" became quick famous by legendary balls whose climaxes were the appearances of Can Can dancers like Louise Weber ("La Goulue") and Jane Avril or singers like Yvette Guilbert. Later the "Moulin Rouge" became a theatre of revues and operettas. It is also a landmark of Paris like the Eiffel Tower, who was finished also in 1889.

Artists like Louis Anquentin and Henri de Toulouse-Lautrec painted the life in the "Moulin Rouge". Toulouse-Lautrec also made posters for Louise Weber, Jane Avril and Victor Joze. In a recreated scenery we show some works of Anquetin and Toulouse-Lautrec which have originated in the "Moulin Rouge".



 

 

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 11

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 11


Raum 11: Obergeschoss, Drittes Zimmer links (Nr. 103): Das Boudoir von Sarah Bernhardt

Room 11: Upper floor: The third room on the left (No. 103): The boudoir of Sarah Bernhardt

 

 

Eine der bekanntesten Frauen, die um 1865 von der Pariser Sittenpolizei im "Buch der Kurtisanen" verzeichnet wurden, war Sarah Bernhardt. Die junge Schauspielerin war damals die Geliebte des belgischen Fürsten Henri de Ligne, von dem sie ein Kind bekam. Fürst Henri beabsichtigte, sie zu heiraten, was seine Familie jedoch nicht erlaubte. 

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 gelang Sarah Bernhardt ein fulminanter Aufstieg. Sie wurde eine der bekanntesten und bestbezahlten Schauspielerinnen Frankreichs. Ihre Paraderolle war die "Kameliendame" in dem Schauspiel von Alexandre Dumas dem Jüngeren, die sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Film verkörperte. Ihr Ruhm erstreckte sich weltweit; neunmal unternahm sie Tourneen in die USA. 

Sarah Bernhardt baute schon in jungen Jahren an ihrem Prestige. Dazu gehörte auch, dass sie gewissermaßen ihren eigenen Hofmaler beschäftigte, Georges Clairin, der sie in einer Vielzahl von Gemälden sowohl in ihren Theaterrollen als auch in ihren Privatgemächern porträtierte. In der Ausstellung sind einige seiner Porträts zu sehen.

In der Dritten Französischen Republik nahm Sarah Bernhardt die Rolle einer Königin ein. Als sie 1923 im Alter von 78 Jahren starb, glich ihre Beerdigung einem Staatsbegräbnis wie es ansonsten nur einer Monarchin zuteil wird.

 

 

 

Sarah Bernhardt was one of the best known women who were registered about 1865 in the "book of the courtesans" by the Paris vice squad. At that time the young actress was the mistress of the Belgian prince Henri de Ligne from whom she got a child. Prince Henri intended to marry her what his family did not permit, nevertheless.

After the German-French War in 1870/1871 Sarah Bernhardt managed a fulminating rise. She became one of the best known and best-paid actresses of France. Her parade role was the "Lady of the camellias" in the play of Alexandre Dumas the younger. She embodied this role not only on the stage, but also in a movie. Her fame applied worldwide; nine times she undertook tours in the USA.

Sarah Bernhardt already built during young years on her prestige. Also belonging to it that she emploied her own court painter, Georges Clairin who portrayed her in a huge number of paintings. He showed Sarah Bernhardt in her theatrical roles and in her private rooms as well. In the exhibition some of his portraits are to be seen.

In the Third French Republic Sarah Bernhardt took the role of a queen. When she died in 1923 at the age of 78 years, her burial was similiar to a state burial as it otherwise is given only for a monarch.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 10

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 10


Raum 10: Obergeschoss, Erstes Zimmer links (Nr. 101): Der Ursprung der Welt

Room 10: Upper floor: The first room on the left (No. 101): The origin of the world

 

 

 

Der Raum im Obergeschoss ist Gustave Courbet gewidmet, dessen Aktbilder regelmäßig Skandale verursachten. Denn Courbet war der erste, der es gewagt hat, Prostituierte zu malen und öffentlich auszustellen. 

Im Zentrum des Raumes hängt über dem Bett eines seiner berühmtesten Bilder: "L´Origine du monde" (Der Ursprung der Welt). Courbet konzentriert sich in dem Bild auf die unverhüllte, sehr realistisch wiedergegebene Darstellung des weiblichen Geschlechts. Die Vulva wird als der Ursprung alles Lebens präsentiert; gerade die beabsichtigte Schlichtheit der Komposition führt den Betrachter zum Wesentlichen. Auf die Zeitgenossen Courbets muss dieses Bild wie eine direkte Aufforderung zum Geschlechtsakt gewirkt haben. Solch ein Gemälde war natürlich nicht für die öffentlichen Kunstsalons bestimmt. Vielmehr handelte es sich um eine Auftragsarbeit, die Halil Şerif Pascha, ein Diplomat des Osmanischen Reiches, bei Courbet bestellt hat. Erst 1988 wurde es vom Brooklyn Museum in New York erstmals öffentlich gezeigt. 1995 konnte der französische Staat das Bild erwerben; seitdem hängt es im Musee d´Orsay in Paris. Obwohl es der Öffentlichkeit eine lange Zeit entzogen war, stellt das Bild einen Wendepunkt in der Geschichte der Malerei dar.

 

 

 

The room in the upper floor is dedicated to Gustave Courbet whose nude portraits caused scandals regularly. Since Courbet was the first one who dared to paint prostitutes and to exhibit publicly.

In the centre of the room one of his most famous paintings hangs over the bed:" L´Origine du monde" (The origin of the world). Courbet concentrates in the picture upon the uncovered, very realistically effected representation of the female gender. The vulva is presented as the origin of all life; just the deliberate simplicity of the composition leads the viewer to the essentials. On the contemporaries of Courbet this picture must have worked like a direct demand for sexual act. Such a painting was not determined of course for the public art salons. Rather it was a commissioned work, which Halil Şerif Pasha, a diplomat of the Ottoman Empire, ordered from Courbet. Only in 1988 it was shown
for the first time publicly by Brooklyn Museum in New York. In 1995 the French state could acquire the painting; since this year it hangs in the Musee d'Orsay in Paris. Although it was taken away from the public for a long time, the picture shows a turning point in the history of painting.

 

 

 

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 9

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 9


Raum 9: Obergeschoss, Korridor: Die Sünde

Room 9: Upper floor, Corridor: The sin

 


Die Prostituierte verdeutlicht die Schattenseite der Gesellschaft. Seit sie in der Apokalypse als "Große Prostituierte" zum Sinnbild von Bedrohung und Korrumption geworden ist, projektieren Männer ihre finsteren Ängste vor Frauen auf sie. Zugleich verkörpert sie aber auch die Phantasien und Wunschvorstellungen der Männer. Die Ambivalenz aus Reiz und Bedrohlichkeit hat der Münchner Maler Franz von Stuck in seinem großen Gemälde "Die Sünde" von 1893 eindrucksvoll in Szene gesetzt: 

Am Ende des dunklen Korridors steht eine geheimnisvolle Frauengestalt. Sie wird von einer schweren, großen Schlange umrankt, die ebenso bedrohlich wie die Frau den Betrachter anschaut.

 

 

The prostitute makes clear the shadow side of the society. Since she has become the symbol of menace and corruption in the apocalypse as "big prostitute", men project their dark fears of women on her. However, at the same time she also embodies the imagination and desirable images of the men. The Munich painter Franz von Stuck has put the ambivalence of charm and menace impressively in scene in his huge painting "The sin" of 1893:

At the end of the dark corridor there stands a mysterious women's shape. She is twined around with a heavy big snake who looks at the viewer as menacingly as the woman.


Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 8

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 8


Raum 8: Treppenhaus: Hinter den Kulissen

Room 8: Stairwell: Behind the scenery

 

 

Dadurch, dass Henri de Toulouse-Lautrec in einem Bordell lebte, bekam er das alltägliche Leben dort aus erster Hand mit. In seinen Bildern zeigte er wie keiner, was sich hinter den Kulissen, verborgen für den gewöhnlichen Besucher, abspielte: 

Der Wäschemann, der die benutzte Bettwäsche fortringt, die Prostituierten, die zur regelmäßigen Gesundheitskontrolle beim Amtsarzt angetreten sind, Mädchen bei der Körperpflege, Mädchen, denen die Bordellwirtin beim Ankleiden und Schnüren des Korsetts hilft, Mädchen, die sich in ihrer freien Zeit von den Freiern auf dem Sofa erholen.

 

 


By the fact that Henri de Toulouse-Lautrec lived in a brothel he got the everyday life there directly. In his pictures he pointed out what happened behind the scenery, concealed to the usual visitor: 

The laundry man who takes away the used bedclothes, the prostitutes who have lined up to the regular health control with the public health officer, girls at their personal care, girls whom the brothel madam helps in dressing and with the string of the corsett, girls who recover in their free time of the suitors on the sofa.

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 7

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 7


Raum 7: Hinterzimmer: Ein Bordell in Arles

Room 7: Back room: A brothel in Arles



Im Februar 1888 übersiedelte Vincent van Gogh von Paris nach Arles. Er malte dort unter anderem im Bordell der Stadt. Seine Pariser Malerfreund Emile Bernard besuchte van Gogh in Arles; eines seiner Bilder zeigt den Freund in der Schankstube des Hauses. Im Vergleich zu den farbenfrohen Aquarellen aus der Rue de Moulins dokumentieren die Bilder von van Gogh und Bernard ein typisches Kleinstadt-Bordell in der französischen Provinz




In February, 1888 Vincent van Gogh moved from Paris to Arles. He painted there, among the rest, in the brothel of the town. His painter's friend Emile Bernard visited van Gogh in Arles; one of his pictures shows the friend in the tavern of the house. In comparison to the colorful watercolors of the Rue de Moulins the pictures of van Gogh and Bernard document a typical provincial town brothel in the French province.



Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 6

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery


A walk by the courtesan's exhibition / 6


Raum 6: Korridor: Die Rue de Moulins

Room 6: Corridor: The Rue de Moulins

 

 

Im Korridor auf der Rückseite der Galerie sehen wir das Leben in der Rue de Moulins anhand der Zeichnungen von Henri de Toulouse-Lautrec. Die Rue de Moulins war ein Zentrum des Pariser Nachtlebens und Toulouse-Lautrec lebte hier in den Jahren 1893 und 1894. Auf seinen farbigen Zeichnungen erhalten wir Einblicke in die Etablissements. Wir begegnen Tänzerinnen auf dem Weg zu ihrer Arbeit, Schauspielerinnen auf der Bühne, Akrobatinnen vor ihren Auftritten, Freiern, die sich umsehen und Besuchern der großen Revues.

In the corridor at the back of the gallery we see the life in the Rue de Moulins with the help of the drawings of Henri de Toulouse-Lautrec. The Rue de Moulins was a centre of the Paris nightlife and Toulouse-Lautrec lived here in the years 1893 and 1894. On his coloured drawings we receive insights into the establishments. We meet dancers on the way to their work, actresses on the stage, acrobats before their appearances, suitors who look around and visitors of the big revues.

Samstag, 9. Januar 2016

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 5

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery
 

  A walk by the courtesan's exhibition / 5


Raum 5: Kleiner Saal rechts: Soziale Realität

Room 5: Small hall on the right: Social reality



Hinter den glanzvollen Kurtisanen und den prächtigen Maskenbällen in der Oper verbarg sich die Kehrseite, die mehr mit der sozialen Realität zu tun hatte: Alkoholabhängigkeit, Zwangsprostitution und ansteckende Geschlechtskrankheiten. Edouard Manet, Edgar Degas und Vincent van Gogh stellten die verheerende Wirkung von Absinth und Pflaumenbranntwein dar. Besonders die Grüne Fee, wie der Absinth aufgrund seiner hallizunatorischen Wirkung genannt wurde, erwies sich als verhängnisvoll: Der sowohl in Künstler- wie in Halbweltkreisen beliebte Kräuterlikör, der hauptsächlich aus Wermut, Anis und Fenchel hergestellt wurde, konnte durch den Gehalt an Thujon und Methanol bei übermäßigem Genuß zu Schwindel, Wahnvorstellungen, Depressionen, Krämpfen, Schüttellähmung und Blindheit führen. Bis 1914, als der Absinth in seiner alten Form verboten wurde, hat sich der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei der erwachsenen Bevölkerung Frankreichs auf 30 Liter gesteigert. 




Die Zwangsprostitution wurde von französischen Malern kaum thematisiert, obwohl sie auch in Frankreich - wie in allen Ländern Europas - verbreitet war. Eine Ausnahme stellt die Zeichnung "Gefällt sie Ihnen?" von Hermann Vogel dar, die zwar von einem aus Deutschland stammenden Künstler angefertigt wurde, aber in der Pariser Cartoon-Zeitschrift "L'assiette au beurre" (Der Butterteller) erschien und auf die Leser bestürzend wirkte: Eine alte Frau bietet ein junges Mädchen, womöglich ihre Tochter, einem wohlhabenden älteren Herrn an. Weitaus drastischer wurde das Thema in späteren Jahren aufgegriffen; Beispiele in der Ausstellung stammen von dem dänischen Maler Aksel Waldemar Johannessen (1915) und dem Schweizer Maler Johann Robert Schürch (1941). Welches Leid die Zwangsprostitution den betroffenen Frauen zufügte, zeigte der norwegische Künstler Edvard Munch in seinen Bildern.



Behind the glittering courtesans and the splendid fancy-dress balls in the opera the reverse was hidden which dealt more with social reality: Alcohol dependence, compulsive prostitution and contagious venerous diseases. Edouard Manet, Edgar Degas and Vincent van Gogh showed the disastrous effect of absinthe and plum brandy. Particularly the green fairy, as the absinthe was called on account of his hallucinatory effect, turned out fateful: The herb liqueur, in artist like in demimonde circles popular, which was produced primarily of vermouth, aniseed and fennel could lead by the content of thujone and methanol with excessive use to dizziness, delusions, depressions, cramps, agitated paralysis and blindness. Until in 1914 when the absinthe was forbidden in his old form the annual pro-head consumption has increased with the adult population of France on 30 litres.




The compulsive prostitution was hardly picked out as a central theme by French painters, although it was also spread in France - like in all countries of Europe-. An exception shows the drawing "Does she occur likely to you?" of Hermann Vogel which was made though by an artist coming from Germany, but appeared in the Paris cartoon magazine "L'assiette au beurre" (The butter plate) and on which reader looked dismaying: An old woman offers a young girl, possibly her daughter, to a well-to-do older man. By far more drastically the subject was taken up during later years; examples in the exhibition come from the Danish painter Aksel Waldemar Johannessen (1915) and the Swiss painter Johann Robert Schürch (1941). Which grief the compulsive prostitution added to the affected women, the Norwegian artist Edvard Munch pointed out in his pictures.


 

Sonntag, 3. Januar 2016

Ein Rundgang durch die Kurtisanen-Ausstellung / 4

Galerie Tremlays / Tremlays Gallery
 

A walk by the courtesan's exhibition / 4


Raum 4: Eckpavillon rechts: Zweideutigkeit im öffentlichen Raum

Room 4: Corner pavilion on the right: Ambiguity in the public space

 



Im öffentlichen Raum einer Großstadt des 19. Jahrhunderts vermischten sich ehrbare Frauen, Gelegenheitsdirnen und professionelle Kurtisanen oftmals. Obwohl tagsüber Straßenprostitution verboten war, gab es im öffentlichen Raum immer wieder Situationen, die zweideutig waren oder die zumindest falsch verstanden werden konnten. Die Maler haben solche Szenen gerne festgehalten und genüsslich geschildert. 

Im Eckpavillon auf der rechten Seite zeigen wir einige Beispiele: 

Das Ladenmädchen auf dem Bild von James Tissot, dessen Blicke sich mit denen des Herrn treffen, der von außen durch das Schaufenster sieht und sicherlich nicht an den Auslagen interessiert ist.

Die Dame in Schwarz auf dem Gemälde von Jean Beraud, die gerade auf die Straße tritt, während im Hintergrund der Szene ein Herr schon interessiert schaut.

Die Dame in Rot auf einem Gemälde von Henri Evenepoel, die sich suchend im Café d´Harcourt umschaut. Wessen Aufmerksamkeit möchte sie in ihrem auffälligen Kleid erregen?

Und noch auffälliger die Dame mit dem großen Fächer im Arm eines älteren Herrn auf dem Gemälde "Eine Frau mit Ambitionen" von James Tissot. Sie hat schon längst alle Blicke der anwesenden Männer auf sich gezogen. 

Mehr noch boten Stätten der Unterhaltung Raum für Zweideutigkeiten:

Die Frau im Zirkusbild von James Tissot ist wohl nicht wegen der Akrobaten gekommen. Was hat ihr Interesse erregt?

Was haben die beiden Männer im Sinn, die sich in der Ballettschule von Edgar Degas auf den Stühlen lümmeln. Auf was haben sie die Ballettschülerinnen taxiert. 

Und warum sind auf dem Gemälde "Maskenball in der Oper" von Edouard Manet nur die Frauen maskiert, während die Männer im üblichen Schwarz gekleidet sind. Besonders die Pariser Oper bot während der Maskenbälle in der Karnevalszeit günstige Gelegenheiten für käufliche Liebe.

Jean Beraud trieb das Thema Doppeldeutigkeit bürgerlicher Moral auf die Spitze, indem er die Begegnung von Jesus und Magdalena im Haus des Pharisäers in die bürgerliche Gesellschaft von Paris im ausgehenden 19. Jahrhundert verlegte. 





In the public space of a city of the 19th century respectable women, occasional prostitutes and professional courtesans were often mixed. Although during the day street prostitution was forbidden, there were in the public space over and over again situations which were equivocal or which could be at least misunderstood. The painters have held on such scenes with pleasure and have described with relish.

In the corner pavilion on the right side we show some examples:

The store girl in the picture of James Tissot whose looks meet those of a man who sees from the outside by the shop-window and is absolutely not interested in the displays.

The lady in black on the painting of Jean Beraud who steps just on the street, while a man in the background of the scene looks already with interest.

The lady in red on a painting of Henri Evenepoel who looks around searching in the Café d'Harcourt. Whose attention she would like to excite in her remarkable dress?

And even more conspicuously the lady with the big fan in the arm of an older man on the painting "A woman with ambitions" of James Tissot. She has already pulled all looks of the present men at herself.


Even more sites of the entertainment offered space for ambiguities:

The woman in the circus picture of James Tissot has not probably come because of the acrobats. What excited her interest?


What have in mind both men who loll in the painting of a ballet lesson by Edgar Degas on the chairs. On what they have estimated the ballet schoolgirls.

And why only the women are disguised on the painting "mask ball in the opera" by Edouard Manet, while the men are dressed in usual black. Particularly the Paris opera offered during the fancy-dress balls in the carnival time favorable opportunities for love for sale.

Jean Beraud did the subject ambiguity of middle-class morality on the point, while he moved the meeting of Jesus and Magdalena in the house of the Pharisee in the middle-class society of Paris in the outgoing 19th century.